Samstag, 30. April 2011

Mittelalterliche Osterziege mit Estragon

Ich habe mal wieder Ziegenschulter ergattert und wollte zu Ostern mal etwas ganz anderes machen. Auf der Rezeptsuche bin ich über ein mittelalterliches Lammrezept gestoßen, daß u.a. die deutliche Zugabe von Honig vorsah. Ungefähr sowas wollte ich auch, allerdings etwas herber mit Zuckerrübensirup. Mit einem Bund Wildestragon erstand die folgende Kombination:


Zutaten
Ziegenschulter (2 kleine oder 1 große)
2 Stangen Lauch
2 Möhren
Stangensellerie
3 Zwiebeln
2 Zehen Knoblauch

4 Zweige Thymian
2 Zweige Rosmarin
viel Estragon
Chilischote
1/2 Bund Bärlauch

ca 6 EL Zuckerrübensirup
Weißwein
Gemüsebrühe
Senf

Zubereitung
Die Ziegenschulter waschen putzen und von beiden Seiten anbraten, mit Zuckerrübensirup übergießen und diesen ebenfalls leicht anrösten. Mit Gemüsebrühe ablöschen und das geputzte und kleingeschnittene Gemüse hinzugeben. Die Kräuter hinzufügen und ein Glas Weißwein angießen. Im Backofen bei 150° ungefähr eine Stunde schmurgeln lassen und anschließend die Knochen entfernen und das Fleisch in Würfel schneiden. Den Eintopf mit Salz, Pfeffer und Senf abschmecken.

Montag, 4. April 2011

Spargel fast traditionell mit einem Hauch Frühling

Es gibt wieder Spargel! Ich freue mich immer riesig über diese Zeit, leider habe ich auf die Schnelle keinen Ruccola mehr bekommen, so daß mein absolutes Lieblingsspargelrezept sich noch bis nächstes Wochenende gedulden muss. Also gibt es Spargel auf traditionelle Art. Spargel traditionell heißt bei mir Spargel mit Pellkartoffeln, gekochtem Schinken und Butter. Während ich heute den Spargel schälte überlegt ich mir, daß ich aus den Einzelzutaten eigentlich auch ein Pürree machen könnte und es nicht nur mit Schnittlauch, sondern auch mit Bärlauch verfeinern könnte:

Zutaten
500g Spargel
350g Kartoffeln
Kochschinken nach Belieben
Milch
Butter
1 Bund Schnittlauch
8 Blätter Bärlauch
Salz, Pfeffer, Muskat, Zucker

Zubereitung
Den Spargel schälen und die Spargelschalen in Wasser, einem Stich Butter und einem TL Zucker auskochen. Die Kartoffeln waschen und als Pellkartoffeln aufsetzen. Die ausgekochten Spargelschalen herausnehmen und im Spargelschalenwasser den Spargel gar ziehen lassen. Die Pellkartoffeln pellen und mit einem kleinen Schuss Milch, einem Stich Butter, Salz, Pfeffer und Muskat stampfen. Schnittlauch und Bärlauch klein schneiden und unterrühren. Den fertigen Spargel mit dem Lauchpürree und Kochschinken servieren.

Ich hatte zunächst die Befürchtung, daß das Lauchpürree den feinen Spargelgeschmack erschlägt, aber die Geschmäcker haben sich gut ergänzt. Spargel ist doch kräftiger als man denkt. Ich finde, gerade die traditionelle Spargelvariante sieht farblich oft ein wenig Fad aus, das Grün von Schnittlauch und Bärlauch peppen das Essen optisch richtig auf.

Samstag, 2. April 2011

Mönchsbart mit Spaghettinis

Mönchsbart, ein italienisches Gemüse (barbe di frate), sieht aus wie sehr kräftiger Schnittlauch. Ich habe schon eine Weile nach diesem Gemüse Ausschau gehalten, genauer gesagt, als ich dieses Rezept bei lamiacucchina gelesen habe. Angefacht wurde die Lust durch den Marktbesuch und das nachfolgende Rezept von Fool for Food. Aber da es "mein erstes Mal" Mönchsbartgenuss ist, wollte ich ihn möglichst pur erleben und fand die Idee ihn mit sehr dünnen Spaghettis zu servieren wunderbar. Sozusagen grüne und gelbe Spaghettinis :-) Schon allein optisch ein Genuss. Heute wurde ich endlich fündig, meine Mamma auf dem Markt hatte ihn im Angebot und statt des einen Bundes, das ich eigentlich haben wollte gabs zwei mit der Erklärung auf italienisch, daß man auf einem Bein nicht stehen könnte. Das Rezept stammt auch von Mamma und sie muss es schließlich wissen:


Zutaten:
1 Bund Mönchsbart
Olivenöl
1/3 frischer Knoblauch
Salz, Pfeffer
1 Zitrone
Spaghettinis
Parmesan





Zubereitung:
Die Nudeln nach Packungsanweisung kochen, Spaghettinis haben netterweise eine viel kürzere Garzeit als Spaghettis. Vom Mönchsbart die roten Wurzeln abschneiden, die grünen schnittlauchähnlichen Fäden waschen und in einer Pfanne mit Olivenöl und frischem Knoblauch (ich habe die Zehen einer drittel Knolle genommen) dünsten. mit Salz und Pfeffer würzen, etwas Zitronensaft (ca 1/4 Zitrone) und den Zitronenabrieb einer halben Zitrone dazugeben. Den Mönchsbart in der Pfanne wenden und bei niedriger Temperatur weiter dünsten. Den Mönchsbart mit den abgetropften Nudeln vermischen und mit frisch geriebenem Parmesan servieren.


Ich habe natürlich erst mal einen Faden pur probiert, es schmeckt sehr knackig, ein wenig Heu, ein wenig Gras und ein wenig Alge lässt sich erschmecken.
Das gekochte Gemüse schmeckt stark nach Spinat, ist aber deutlich frischer, vermutlich auch durch die immer noch etwas knackige Konsistenz. Knoblauch und etwas Zitrone passen wunderbar dazu. Da ich ein großer Spinatfan bin, kam mir der Geschmack sehr entgegen. Ich freue mich schon auf das zweite Bund Mönchsbart! Laut Mamma lagert man Mönchsbart übrigens am besten, indem man ein feuchtes Handtuch um die Wurzeln schlingt.